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SIP Account

Alles, was Sie zum Thema wissen müssen

Von Sophie Tuerling
1. Definition – Was ist ein SIP Account?

1. Was ist ein SIP Account?

Der Begriff SIP Account stammt aus der Internet- bzw. IP-Telefonie. Ein SIP Account besteht aus einem Benutzernamen sowie einem Passwort und wird dazu benötigt, um sich bei einem SIP Anbieter anzumelden. Der Login erfolgt auf dem SIP-Server oder SIP-Proxy des Providers. Im deutschen Sprachgebrauch wird ein SIP-Account häufig auch als SIP Konto bezeichnet.

Der SIP Account wird vom jeweiligen SIP-Provider oder VoIP Anbieter vergeben. Die Konfiguration des Accounts erfolgt über eine SIP-Software oder einen installierten SIP-Client. Zumeist handelt es sich dabei um eine klassische Weboberfläche. Dort können die Einstellungen des Kontos verwaltet sowie individuell angepasst werden. Im Account können anbieterabhängig auch Funktionen wie Rufnummer unterdrücken, Rufnummernanzeige, Anklopfen oder Makeln konfiguriert werden.

Ein SIP Account überträgt das Modell des klassischen Telefon- oder ISDN-Anschlusses auf die Internettelefonie. SIP-basierte Telefonanschlüsse sind in der Regel deutlich günstiger als klassische Telefonanschlüsse und werden in Deutschland vor allem in der Business-Telefonie eingesetzt.

1.1 Grundlagen eines SIP-Accounts

1.1 Grundlagen eines SIP-Accounts

SIP-Accounts basieren auf dem SIP Protokoll. Bei SIP (Session Initiation Protocol) handelt es sich um ein weit verbreitetes, offenes Netzwerkprotokoll. Es legt fest, wie eine Kommunikationsverbindung zwischen zwei oder mehr Teilnehmern aufgebaut, gesteuert und wieder getrennt wird.

Sobald ein Gespräch aufgebaut wurde, wird ein weiteres Protokoll benötigt, welches für den Datentransfer in Echtzeit zuständig ist. Hier kommt das Protokoll RTP ins Spiel. Das Real-Time Transport Protocol (RTP) übernimmt die Sprachübermittlung, indem es Sprachdaten in Datenpakete umwandelt, diese weiterleitet und schließlich wieder zu Sprachsignalen zusammensetzt. Für VoIP-Telefonie werden beide Protokolle benötigt – SIP als Sitzungsprotokoll und RTP für die digitale Datenübertragung.

Die Begriffe SIP und VoIP werden häufig synonym verwendet, ein SIP Telefon und VoIP Telefon sind quasi gleichgestellt. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, Voice over IP-Telefonie zu nutzen, ohne das SIP-Protokoll zu verwenden. Stattdessen kommen alternative Netzwerkprotokolle wie H.323 zum Einsatz.

1.2 SIP Account vs. SIP Trunk

1.2 SIP Account vs. SIP Trunk

Voraussetzung für die Nutzung einer SIP-Telefonanlage ist ein ausreichender Breitband-Internetanschluss und SIP-fähige Endgeräte, wie z.B. ein SIP-Telefon, ein PC oder ein Smartphone. Alternativ dazu können durch die Verwendung von SIP Adaptern oder Gateways auch analoge oder ISDN-Telefone SIP-tauglich gemacht werden und für die SIP-Telefonie genutzt werden.

Bei der SIP-Telefonie gibt es keinen dedizierten Anschluss mehr, allenfalls einen Breitbandanschluss. Stattdessen ist beim SIP-Provider ein Account mit Benutzerdaten hinterlegt. Beim klassischen SIP-Verfahren benötigt deshalb jedes einzelne Endgerät einen solchen SIP-Account. Dieser verfügt über einen Benutzernamen, ein Passwort sowie einen SIP-Server.
Ein SIP Trunk beschreibt einen SIP Account, unterscheidet sich jedoch in Bezug auf die verwendeten Sprachkanäle. SIP Trunks stellen theoretisch eine variable Anzahl an Sprachkanälen bereit. In der Praxis hängt die mögliche Anzahl der Kanäle jedoch von der Bandbreite der IP-Verbindung und den Einstellungen der Telefonanlage ab.

1.3 SIP Account vs. Softphone

1.3 SIP Account vs. Softphone

Um SIP-Telefonie zu verwenden, können neben IP-fähigen Tisch- oder DECT-Telefonen auch sogenannte Softphones genutzt werden. Der Begriff Softphone bezeichnet eine Software, die auf einem PC oder Smartphone installiert wird und wie ein virtuelles Telefon funktioniert. Alle gängigen Softphones unterstützen klassische Leistungsmerkmale wie Halten, Weiterleiten oder Rufübernahme.

1.4 Beispiel eines SIP-Accounts

1.4 Beispiel eines SIP-Accounts

Mit dem SIP Account erhält ein Nutzer eine individuelle Kennung im Internet (SIP-Adresse). Diese SIP-Adresse lässt sich am besten mit der SIP-Variante einer klassischen Telefonrufnummer oder E-Mail-Adresse vergleichen. Nach der Freischaltung des SIP-Kontos kann der Teilnehmer eine Rufnummer bestellen bzw. Portierung einleiten. Die Rufnummer kann entweder aus dem jeweiligen Vorwahlbereich des Teilnehmers stammen oder eine Sonderrufnummer sein. Auch die Vergabe einer internationalen Rufnummer ist möglich. Mit seiner Rufnummer kann der Teilnehmer anschließend Gespräche via IP-Telefonie führen oder Gespräche entgegennehmen.

Beispiel für ein SIP Konto:
SIP Adresse: 123456@ beispiel.sip-provider.de
SIP Passwort:
Auth Benutzername: beispiel_123456
Benutzername: 123456
Domain: beispiel.sip-provider.de
Outbound Proxy: sip.sip-provider.de

2. Einrichtung – SIP Account einrichten

2. SIP Account einrichten

Das Einrichten eines SIP Accounts läuft folgendermaßen ab:

2.1 SIP-Anbieter auswählen

2.1 SIP-Anbieter auswählen

Zunächst muss ein geeigneter SIP Provider ausgewählt werden. Der Markt hält eine Vielzahl unterschiedliche Anbieter bereit. Neben kostenpflichtigen Diensten gibt es auch kostenlose SIP Kontos, mit welchen SIP zu SIP Anrufe gebührenfrei möglich sind. Ausgehende Anrufe in das weltweite Fest- bzw. Mobilfunknetz sind in der Regel kostenpflichtig und werden nach Minuten oder über eine Flatrate abgerechnet.

2.2 Registrierung starten

2.2 Registrierung starten

Nachdem der passende Anbieter ausgewählt wurde, geht es an die Registrierung des Accounts.

2.3 VoIP-Ziel einrichten

2.3 VoIP-Ziel einrichten

Nachdem der Account erstellt wurde, können Sie ein VoIP-Ziel anlegen. Mit dem Erstellen des VoIP-Ziels werden automatisch SIP-Benutzername, Sip-Server und SIP-Passwort festgelegt.

2.4 SIP-Account nutzen

2.4 SIP-Account nutzen

Nachdem das VoIP-Ziel erstellt wurde, kann ganz leicht über den SIP-Benutzer telefoniert werden. Zum Beispiel, indem man sich mit den Benutzerdaten bei einem Softphone einloggt.

3. Hardware & Endgeräte – Android, iOS, Desktop-Software

3. Hardware & Endgeräte – Android, iOS, Desktop-Software

Für VoIP Telefonie werden SIP-fähige Endgeräte benötigt, die eine Datenübertragung über das Internet ermöglichen. Es gibt sowohl kabelgebundene als auch schnurlose (WLAN oder DECT) SIP-Telefone. Zu den bekanntesten Herstellern zählen Cisco, Snom, Yealink oder Gigaset.
Für Android- und iOS-Endgeräte gibt es zudem eine Vielzahl an SIP Apps, die für die IP-Telefonie genutzt werden können. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass die Protokolle SIP sowie RTP unterstützt werden.

4. Weiterführende Links

4. Weiterführende Links

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