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Remote Office

Definition, Vorteile, Herausforderungen und Tipps für die Arbeit im Remote Office

Von Michelle Mertens
Frau arbeitet am Computer im Remote Office

Die Zeiten von ortsgebundener Arbeit sind vorbei. Der rasante technologische Fortschritt und die Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten, eröffnen ganz neue Arbeitsmodelle, wie jenen des Remote Office. Dieser Leitfaden beschäftigt sich mit den Vor- und Nachteilen des Remote Office, neu entstandenen Berufsbildern sowie arbeitsrechtlichen Fragen und bietet Tipps hinsichtlich Top-Locations für ein Remote Office weltweit.

1. Definition: Was bedeutet Remote Office?

1. Definition: Was bedeutet Remote Office?

Remote Office beschreibt die Arbeit von Zuhause oder einem anderen, beliebigen Ort außerhalb des Büros. Dabei kann es sich z.B. um ein Coworking Space oder ein Café handeln. Remote zu arbeiten bedeutet für Arbeitnehmer enorme Flexibilität, da sie i.d.R. von überall arbeiten können. Sinngemäß kann Remote Office mit „fernes Büro“ oder „mobiles Büro“ übersetzt werden.

Grundvoraussetzung für ein derartiges Szenario ist in erster Linie eine entsprechende technische Infrastruktur. Diese umfasst eine stabile Internetverbindung und geeignete Endgeräte sowie Tools fürs Homeoffice. Weitere Geräte und Ausstattung können im Einzelfall als Voraussetzung dazu kommen.

Charakteristisch für dieses Abeitsszenario ist, dass der Arbeitnehmer zwar räumlich von seinen Kollegen getrennt ist, über unterschiedlichste Kommunikationskanäle (meist E-Mail und/oder Telefon) aber dennoch mit ihnen kommunizieren kann.

Remote Office vs. Homeoffice
Diese Definition von Remote Office erinnert stark an das Modell des Homeoffice. Bei einem Homeoffice ist (per Begriff) der Tele-Arbeitsplatz das eigene Zuhause. Jedes Homeoffice ist entsprechend ein Remote Office, nicht aber jedes Remote Office auch ein Homeoffice. Remote Office schließt beispielsweise andere Orte wie ein Café oder einen Co-Working Place mit ein. Ein Kriterium, das wiederum beide Modelle vereint, ist, dass die Arbeitszeiten individuell und frei eingeteilt werden können. Das macht sie für viele Arbeitnehmer sehr interessant.

2. Working Nomads: Ein neues Berufsbild entsteht

2. Working Nomads: Ein neues Berufsbild entsteht
Mann arbeitet digital vom Flughafen aus
Arbeiten von überall: So kann das Remote Office mit Webex für Placetel aussehen

Entwicklungen wie Remote Office haben nicht nur das Potenzial, bestehende Jobs zu transformieren. Sie tragen auch zur Etablierung gänzlich neuer Berufsbilder bei. Angetrieben von der Fortschrittsdynamik sind sogenannte Jobnomaden oder Working Nomads entstanden.

Ein Jobnomade oder Digitaler Nomade ist ein meist selbstständiger Arbeitnehmer mit losen, temporären Beschäftigungsverhältnissen über Grenzen hinweg. Diese Grenzen können Branchen- oder Ländergrenzen sein. Ein Jobnomade kann an jedem Ort der Welt arbeiten und praktiziert dies aktiv.

Eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Begriffen bringt mehr Klarheit. Das Jobnomadentum wird in drei Aspekte unterteilt:

  • Selbstständigkeit: Ein Jobnomade bindet sich in der Regel nicht an ein einziges Unternehmen. Als Selbstständiger ist er kontinuierlich auf der Suche nach neuen Aufträgen, mit denen er sich identifizieren kann.

  • Ortsunabhängig: Durch die Tätigkeit im Remote Office unterliegen Jobnomaden keiner räumlichen Limitierung. Weder sind sie an ein bestimmtes Büro gebunden noch an einen festen Ort der Arbeit. Die Ortsunabhängigkeit ist eines der Hauptmerkmale des Jobnomadentums.

  • Grenzüberschreitend: Der Jobnomade bringt mit seinem mobilen Office alles mit, was er zur Arbeit benötigt. Lediglich die Infrastruktur, Strom- und Internetabdeckung schränkt die Wahl des Arbeitsplatzes ein. Je nach Aufgabenart fällt auch diese Einschränkung weg..

Jobnomaden am Rand der Gesellschaft
Der Begriff Jobnomade ist nicht fest und eindeutig besetzt, ihm liegt eine Mehrdeutigkeit zugrunde, die auch negativ besetzt sein kann. So werden auch jene Personen als Jobnomaden bezeichnet, die nur befristete, schlechter bezahlte Jobs annehmen (können). Andere Begriffe für ein solches Arbeitsverhältnis sind Leiharbeit, Zeitarbeit oder Arbeitnehmerüberlassung. Diese Arbeitnehmer leben in einem dauerhaften ökonomischen Spannungsverhältnis und haben sich dieses Arbeitsmodell üblicherweise nicht aktiv ausgesucht.

3. Die Vor- und Nachteile des Remote Office

3. Die Vor- und Nachteile des Remote Office
Mann arbeitet am Computer im Café
Im Rahmen des Remote Office wird auch das Café unkompliziert zum Arbeitsplatz

Warum erfreut sich das Remote Office immer größerer Beliebtheit als freiheitlicher Arbeitsplatz ohne zeitliche oder örtliche Grenzen? Welche expliziten Vorteile sehen Arbeitnehmer in dieser neuen Arbeitsform, die neben neuen Möglichkeiten auch neue Verantwortlichkeiten mit sich bringt? Welche Nachteile ergeben sich?

Vorteile des Remote-Office:

  • Zeitersparnis:

    Der tägliche Arbeitsweg entfällt oder wird kürzer. Befindet sich der Arbeitsplatz etwa im Café um die Ecke, so ist der Weg dorthin kurz. Gibt es einen Folgetermin an einem anderen Ort, kann die Arbeit auch dort in die Nähe gelegt werden. Die so gewonnene Zeit kann vielseitig eingesetzt werden. Es entsteht eine bessere Work-Life-Balance.

  • Kostenersparnis:

    Wer sein Remote Office in einem Land mit niedrigen Lebenshaltungskosten aufschlägt und dort sesshaft wird, kann viel Geld sparen und bestenfalls die dortige Wirtschaft unterstützen.

  • Familienfreundlichkeit:

    Fällt der Arbeitsweg weg, profitiert möglicherweise das Familienleben. Da sich Jobnomaden in der Regel lediglich an Deadlines halten müssen, die restliche Zeit aber frei einteilen können, sind Spontanität und das Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder/des Partners eher möglich.

  • Arbeitsmoral:

    Eine vertraute Umgebung steigert Konzentration und Motivation nachweislich. Wer sich im Büro nicht wohlfühlt, arbeitet im Remote Office meist deutlich besser. Durch die ungezwungenere Atmosphäre kann ein Arbeitnehmer viel eher das gesamte Potenzial abrufen.

  • Gesteigerte Produktivität:

    Laut einer Studie der Stanford University1 steigert die Remote Arbeit die Produktivität und Konzentrationsfähigkeit. So führte die Arbeit aus dem Remote Office über einen Zeitraum von neun Monaten zu einer Steigerung der Produktivität um 13%.

Nachteile des Remote-Office:

  • Soziale Isolation:

    Der Mensch ist ein soziales Wesen. Ist ein Arbeitnehmer im Remote Office allein, fehlen wichtige Aspekte des sozialen Miteinanders, die durch Telekommunikation nur schwer ersetzt werden können. Auch das persönliche Umfeld wird bei konsequenten Jobnomaden in Mitleidenschaft gezogen - speziell im Ausland. Ein Bier nach Feierabend ist möglich, muss aber in der Regel mit Fremden genossen werden. Zur Bekämpfung dieser Nachteile existieren inzwischen weltweit viele Co-Working-Spaces, in denen Menschen aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern remote arbeiten können. Teilweise können sie dort auf diverse örtliche Dienstleistungen zurückgreifen, darunter Botendienste, Fitnessstudiobenutzung und Kleidungsreinigung.

  • Gestörte Abläufe:

    Ist im Büro ein kurzer Besuch bei den Kollegen zur Klärung offener Fragen kein Problem, stellt sich diese Art der Informationsbeschaffung im Remote Office als deutlich komplizierter dar. Den Kollegen kurz an der Kaffeemaschine abzufangen, ist im virtuellen Raum nicht möglich.

  • Gedämpfte Aufstiegschancen:

    Aus den Augen, aus dem Sinn. Wenngleich nicht immer so drastisch, arbeiten Menschen im Remote Office zu einem großen Teil unter dem Radar ihrer Vorgesetzten. Dadurch können Aufstiegschancen gedämpft werden.

  • Konkurrenz:

    Als etablierter Teil eines Teams hat sich der Arbeitnehmer einen gewissen Status erarbeitet. Wer jedoch Jobs losgelöst von einer festen Struktur allein am Computer erledigt, ist eher austauschbar. Sich gegen günstigere Konkurrenten durchzusetzen, ist eine große Herausforderung im Remote Office.

  • Herausforderungen für den Arbeitgeber:

    Gleichzeitig hat Remote Work nicht nur Auswirkungen auf den Alltag des Arbeitnehmers, sie beeinflusst auch jenen des Arbeitgebers. Für diesen hält der digitale Arbeitsplatz Herausforderungen bereit, die sich deutlich von jenen unterscheiden, welchen sich der Working Nomad gegenübersieht.

Die folgende Tabelle zeigt die Vor- und Nachteile des Remote Office:

Vorteile

    ⊕ Zeitersparnis
    ⊕ Kostenersparnis
    ⊕ Familienfreundlichkeit
    ⊕ Arbeitsmoral
    ⊕ Gesteigerte Produktivität

Nachteile

    ⊖ Soziale Isolation
    ⊖ Gestörte Abläufe
    ⊖ Gedämpfte Aufstiegschancen
    ⊖ Konkurrenz
    ⊖ Herausforderungen für den Arbeitgeber
Mann nimmt an einer Videokonferenz teil
Mit der richtigen Hard- und Software können die Herausforderungen des Remote Office gemeistert werden

3.1 Remote Office und Arbeitsrecht

Remote Office bringt verschiedene Ansprüche an einen Arbeitsplatz mit sich. Virtuelle Zusammenarbeit und digitales Arbeiten sorgen in mehreren Bereichen für Umbrüche und Veränderungen.
So schön die Idee vom remote arbeiten klingt, wirft sie doch auch einige Fragen auf. Besonders in arbeitsrechtlicher Hinsicht:

  • Arbeitsort: Im Gegensatz zum Homeoffice gibt es im Remote Office keinen fixen Arbeitsplatz. Der Arbeitnehmer hat die freie Wahl.

  • Arbeitszeiten: Anders als in klassischen Arbeitsverhältnissen ist die Arbeitszeit grundsätzlich selbst einzuteilen, sofern alle Deadlines eingehalten werden. Trotzdem: Regelungen bezüglich maximaler Arbeitszeit und Ruhezeiten gelten auch im Remote Office.

  • Unfallversicherung: Während Unfälle im Büro von der gesetzlichen Unfallversicherung abgedeckt sind, ist die Lage im Remote Office weniger klar. Zwar greift auch hier die Versicherung, im konkreten Anlassfall muss aber unterschieden werden. Ein Beispiel: Verletzt sich der Arbeitnehmer im Remote Office bei der Zubereitung einer Mahlzeit, ist dies nicht abgedeckt. Stürzt er beim Versuch, Arbeitsmaterialien aus dem obersten Regal zu holen, wird der Versicherungsschutz aktiv.

4. So beliebt ist Remote Office mittlerweile

4. So beliebt ist Remote Office mittlerweile
Frau arbeitet im Remote Office im Café
Immer mehr Menschen genießen die Vorteile des Remote Office

Der weltweite Trend zum Remote Office hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verstärkt. Die Vorteile der virtuellen Zusammenarbeit werden immer mehr Arbeitgebern bewusst, die Anzahl an nützlichen Tools fürs Homeoffice wächst unaufhaltsam. Review 42 hat interessante Fakten2 rund um das Remote Office und dessen Verbreitung zusammengetragen. Aufgeschlüsselt in eine Zeit vor der Corona-Pandemie und die aktuelle Lage.

Eine besonders beeindruckende Zahl ist die Steigerungsrate. Laut Global Workplace Analytics3 ist der Anteil an Remote Office zwischen 2005 und 2018 um mehr als 170 % gestiegen. Bereits vor der Pandemie arbeiteten rund 4,7 Millionen US-Amerikaner im Remote Office, das sind rund 3,4 % der Beschäftigten.

Für Deutschland findet sich auf statista.com4 eine nähere Auseinandersetzung mit dem Thema Homeoffice und mobiles Arbeiten. Lag der Anteil an Homeoffice vor der Pandemie bei lediglich 4 %, schnellte der Wert im ersten Lockdown auf 27 % hinauf, sank in der Folge allerdings wieder. Der Minimalwert lag mit 14 % im November 2020 aber weiterhin deutlich über dem Vor-Corona-Level. Zum Ende der Befragung im Januar 2021 betrug er bereits wieder 24 %.

5. Welche Jobs eignen sich für Remote Office?

5. Welche Jobs eignen sich für Remote Office?

Selbstverständlich eignen sich manche Jobs besser für Remote Office als andere. Das liegt in erster Linie am jeweiligen Anforderungsprofil der Tätigkeit. Grundsätzlich gilt aber: Überall dort, wo ein PC im Job-Fokus steht, also der überwiegende Teil der anfallenden Arbeiten mit einem Computer erledigt wird, ist Remote Office eine mögliche Option. SEO-Spezialisten, Texter, Online Marketing-Manager, Webdesigner, Programmierer, Entwickler, Social Media Manager und dergleichen sind geradezu prädestinierte Stellen für Jobnomaden.

Ein Problem: Die Bezahlung dieser Positionen fällt im Remote Office meist weniger gut aus als im Büro. Nach einer Analyse der Gehälter auf der Jobplattform „FlexJobs“ hat das Wirtschaftsmagazin Forbes eine Rangliste der bestbezahlten Remote Office-Jobs in den USA5 erstellt.
Ganz oben – mit einem Jahresgehalt zwischen 130.000 und 160.000 Dollar: Senior iOS-Entwickler. Auf den weiteren Top-Positionen finden sich laut Forbes folgende Jobs wieder:

  • Senior System Engineer
  • Qualitative User Experience Researcher
  • Projektmanager
  • Utilization Manager
  • Senior Business Analyst
  • Digital Marketing Analyst
  • Productdesigner

Die Wahl des Remote Office kann sich also je nach Branche durchaus lohnen und viele Vorteile mit sich bringen. Allerdings muss im Einzelfall abgewogen werden, ob der Job sich eignet und ob die Bezahlung eine derartige Entscheidung rechtfertigt.

6. So sieht die perfekte Remote Office-Location aus

6. So sieht die perfekte Remote Office-Location aus
Digitaler Arbeitsplatz im Homeoffice
Die perfekte Remote Office-Location erfüllt die passenden Rahmenbedingungen

Wenn Sie sich letztlich für Remote Office und das Leben als Jobnomade im In- oder Ausland entscheiden, dann sollten Sie sich über mehrere Faktoren Gedanken machen. Denn: Nicht jedes Land ist gleich gut für diesen Lebensentwurf geeignet. Um das Ideal vom Büro am Strand leben zu können, bedarf es der Beachtung einiger Faktoren. Dabei soll ein moderner Arbeitsplatz oder ein Digital Workplace hier nicht über seine Beschaffenheit definiert werden. Es geht vielmehr um die passenden Rahmenbedingungen:

  • Internet: Ohne eine stabile und schnelle Anbindung an das World Wide Web ist Remote Office undenkbar. Gutes Internet ist eine absolute Grundvoraussetzung. Selbst Jobs, die keine unmittelbare Netzwerkverbindung benötigen, erfordern in der Regel Absprachemöglichkeiten und in erster Linie eine Erreichbarkeit des Arbeitenden z.B. über eine Cloud-Telefonanlage.

  • Lebenshaltungskosten: Ziel muss sein, eine gute Balance zwischen niedrigen Kosten und einem gewissen Standard zu finden, der einem die gesuchten Annehmlichkeiten bietet. Zu beachten gilt: Während Kosten für die Anfahrt ins Büro wegfallen, entstehen an anderen Stellen möglicherweise Mehrkosten (Strom, Reise, Verpflegung, Unterkunft, etc.).

  • Klimazone: Welche Umgebung soll es sein? Wo ist der Wohlfühlfaktor am höchsten? In sämtlichen Remote-Office-Rankings dieser Welt liegen vor allem Destinationen auf der Südhalbkugel im vorderen Bereich: Bali, Rio de Janeiro, Buenos Aires, und so weiter. Weiterhin werden auch kühlere Regionen geführt, in denen sich zum Beispiel Naturliebhaber und Outdoor-Enthusiasten wohler fühlen. Diese finden beispielsweise in Kanada, dem Norden der USA, in Skandinavien oder im Baltikum ihre Erfüllung. Dennoch gilt zu beachten: Die Lebenshaltungskosten im Norden liegen im Schnitt deutlich über jenen im Süden.

  • Zeitverschiebung: Remote Office und Kunde befinden sich oftmals nicht in unmittelbarer räumlicher Nähe, meist nicht einmal im selben Land oder überhaupt auf demselben Kontinent. Die Zeitverschiebung sollte für Jobnomaden kein großes Problem darstellen. Remote Office ist ein Arbeitsmodell, das eine hohes Maß an persönlicher Freiheit ermöglicht.

6.1 Die besten Destinationen für Remote Office:

Remote Work in der Großstadt
Die Wahl des Arbeitsortes ist essenziell für die gute Arbeit im Remote Office

Der Trend zum Remote Office wird nicht nur von Arbeitnehmerseite befeuert. In den letzten Jahren hat sich daraus ein regelrechter Wirtschafts- bzw. Tourismuszweig entwickelt. Potenzielle Destinationen werben um die Gunst der Jobnomaden, investieren gezielt in die Infrastruktur und rufen sogar entsprechende Visa-Programme ins Leben. Das sind die aktuellen Top-Destinationen je Kontinent:

  • EUROPA: Tallinn
    Die Hauptstadt Estlands hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der angesagtesten Destinationen für Remote Office entwickelt. Die technische Infrastruktur ist herausragend gut, die Dichte an Coworking Spaces steigt kontinuierlich und die Lebenshaltungskosten sind im Vergleich mit anderen europäischen Hauptstädten moderat. Zudem rief die estnische Regierung 2020 mit dem Digital Normad Visa6 ein Visum speziell für Jobnomaden ins Leben.

  • NORDAMERIKA: Vancouver
    Preislich spielt Vancouver zwar in den oberen Regionen, das Gesamtpaket ist aber überragend. Die beeindruckende Landschaft, der hohe Lebensstandard, die unzähligen Kultur- und Sportangebote und der immens hohe technische Standard vermengen sich zu einem unschlagbaren Gesamtbild. Zudem boomt die Technologiebranche aktuell fast nirgends auf der Welt so stark wie in Vancouver. Wer in Kanada als Self-employed Person arbeiten möchte, muss allerdings eine entsprechende Bewerbung7 ausfüllen.

  • SÃœDAMERIKA: Buenos Aires
    Die Hauptstadt Argentiniens ist seit Jahren ein starker Anziehungspunkt für Startups. Entsprechend hat sich in Sachen Infrastruktur und Networking einiges getan und überall in der Stadt poppen Co-Working-Spaces auf. Zwar spielt die Internetgeschwindigkeit nicht unbedingt in der Top-Liga, dafür sind die Lebenshaltungskosten niedrig und die Visa-Bestimmungen für Jobnomaden locker.

  • ASIEN: Bali
    Ja, es gibt vermutlich andere Orte in Asien, die beim Gedanken an Remote Office vor dem inneren Auge erscheinen. Besonders wenn es um Technologie geht, haben Tokyo, Singapur oder Seoul klar die Nase vorn. Aber auch im Fall der indonesischen Insel Bali gilt: Es ist das Gesamtpaket. Die WLAN-Dichte in Indonesien ist erstaunlich hoch, die Lebenshaltungskosten sind besonders niedrig. Bali hat sich nicht ohne Grund in den letzten Jahren zum absoluten Remote-Office-Mekka weltweit entwickelt.

  • AUSTRALIEN: Melbourne
    Die heimliche Kunst- und Kulturhauptstadt Australiens weiß auf diverse Arten zu gefallen. Ein Tag am Strand, eine Wanderung in den Bergen, ein gutes Glas australischer Wein oder ein köstliches Essen in der vibrierenden Gastroszene – langweilig wird es in Melbourne nie. Dazu kommt die bestens ausgebaute technische Infrastruktur, die sehr guten öffentlichen Verkehrsmittel und die hohe Dichte an Co-Working-Spaces.

  • AFRIKA: Kapstadt
    Jobnomaden aus aller Welt strömen seit langer Zeit ans Südkap des afrikanischen Kontinents, die Networking-Möglichkeiten sind entsprechend mannigfaltig. Dazu kommen eine gute Infrastruktur, ein reiches kulturelles Angebot und ein Panorama, das seinesgleichen sucht. Eine bessere Atmosphäre für Remote Office im Ausland ist nur schwer zu finden. Ein besonders großes Argument, das für die südafrikanische Metropole spricht, ist die Tatsache, dass sie aufgrund ihrer Lage in der gleichen Zeitzone liegt wie Osteuropa. Der Zeitunterschied zu Deutschland liegt also bei lediglich einer Stunde. Das sind perfekte Voraussetzungen, die so gut wie kein anderer Remote Office geeigneter Ort außerhalb Europas bieten kann.

7. Fazit: Die wachsende Bedeutung von Remote Office

7. Fazit: Die wachsende Bedeutung von Remote Office

Ein technischer Fortschritt bringt immer Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich. Der Trend hin zum Remote Office ist eine dieser Veränderungen und hat sogar für das Entstehen neuer Berufsbilder gesorgt.
Die Vorteile von Remote Office liegen dabei klar auf der Hand: Mehr persönliche Freiheiten, Flexibilität und Ungebundenheit. Auf der anderen Seite lauern die Risiken: Soziale Isolation, erschwerte Arbeitsabläufe und gedämpfte Aufstiegschancen. Zudem begeben sich Jobnomaden in eine nicht zu vernachlässigende Konkurrenzsituation. Sie müssen sich gegen vermeintlich bessere und günstigere Mitbewerber behaupten, die meist sehr gut an ihre Situation im Remote Office angepasst sind. Neueinsteiger haben es hier besonders schwer. Wie so oft ist die Entscheidung für oder gegen Remote Office in erster Linie eine Typfrage.

Beliebte Destinationen für Remote Worker haben die Zeichen der Zeit bereits erkannt. Sie investieren gezielt in eine notwendige örtliche Infrastruktur und locken teilweise sogar mit speziellen Visa für Working Nomads.
Der Trend hin zum Remote Office ist also mit Sicherheit kein kurzlebiger. Es ist eine Entwicklung, die sich in den kommenden Jahren noch beschleunigen wird. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die physische Präsenz am Arbeitsplatz in vielen Sparten eigentlich nicht notwendig ist. Dies könnte der Startschuss für viele sein, sich alternative Arbeitsmodelle für die Zukunft noch einmal genauer anzusehen.

Quellen
  1. Stanford University: Does working from home work? A Chinese experiment
  2. 28 Review 42: 28 Need-To-Know Remote Work Statistics of 2021
  3. Global Workplace Analytics: Latest Work-at-Home/Telecommuting/Mobile Work/Remote Work Statistics
  4. Statista.com: Homeoffice und mobiles Arbeiten - ein Überblick
  5. Forbes: 10 Remote Jobs That Actually Pay A Ton Of Money
  6. Rebublic of Estonia E-Residency: Estonia is launching a new Digital Nomad Visa for remote workers
  7. Government of Canada: Self-employed person: How to apply
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