1. Was ist CLIR?

1. Was ist CLIR?

Das Kürzel CLIR steht für den englischsprachigen Begriff Calling Line Identification Restriction und wird im deutschen Sprachgebrauch als Rufnummernunterdrückung bezeichnet.

Die Funktion steht für abgehende Anrufe zur Verfügung und muss vor einem Gespräch aktiviert werden. Alternativ kann der Dienst dauerhaft eingerichtet werden. Im aktiven Modus werden die eigenen Rufnummerninformationen vollständig unterdrückt oder eingeschränkt. Bei einem abgehenden Anruf wird die Nummer des Anrufers auf dem Display des Empfängers nicht angezeigt. Der Anrufer und dessen Telefonnummer bleiben anonym.

2. Wie funktioniert CLIR/ die Rufnummernunterdrückung?

2. Wie funktioniert CLIR oder die Rufnummernunterdrückung?

Grundsätzlich werden Rufnummern im Telefonnetz immer übertragen. Das trifft auf analoge und digitale Telefonnetze sowie auf VoIP-Telefonie zu. Wer eine Übertragung verhindern möchte, kann dazu die CLIR Funktion nutzen. Ist die Rufnummernunterdrückung aktiviert, kann die angerufene Person den Anrufer nicht anhand dessen Rufnummer identifizieren.

Auf der Anzeige erscheint statt der Telefonnummer die Meldung „Unbekannt“, „Unbekannter Teilnehmer“ oder „Unterdrückte Nummer“. Selbst dann, wenn der Empfänger die Funktion CLIP aktiviert hat, wird die Rufnummer auf dem Display nicht angezeigt.
Ist der CLIR-Dienst aktiviert, wird die Rufnummer des Anrufers zwar netzseitig bis zur sogenannten Teilnehmervermittlungsstelle des Empfängers übertragen, dann aber nicht mehr übermittelt. Für den angerufenen Teilnehmer ist also nicht ersichtlich, um wen es sich beim Anrufer handelt.

3. Wie kann die CLIR-Funktion aktiviert werden?

3. Wie kann die CLIR-Funktion aktiviert werden?

In deutschen Telefonnetzen ist die Rufnummernübermittlung standardmäßig aktiv. Nummern werden automatisch übertragen und angezeigt. Andernfalls muss die CLIR-Funktion zur Rufnummernunterdrückung verwendet werden.

CLIR kann entweder fallweise für einzelne Telefongespräche oder dauerhaft genutzt werden. Grundsätzlich werden folgende Optionen unterschieden:

  • Ständige Übermittlung der eigenen Rufnummer
  • Fallweise Übermittlung bei ständiger Unterdrückung
  • Fallweise Unterdrückung bei ständiger Übermittlung
  • Ständige Unterdrückung der Rufnummernübermittlung

Die Verfügbarkeit der einzelnen Varianten hängt vom Dienstanbieter ab.

3.1 Rufnummernunterdrückung mittels GSM-Code

Festnetz- oder Mobilfunkkunden können durch die Eingabe einer speziellen Tastenkombination die Übermittlung der eigenen Rufnummer verhindern. Dafür wird vor der eigentlichen Zielnummer eine bestimmte Tastenfolge gedrückt. Solche Tastenkombinationen werden als GSM-Code (GSM-USSD-Code) bezeichnet.

Bei Verwendung des korrekten Codes wird dem angerufenen Teilnehmer die Rufnummer des Anrufers nicht angezeigt. Erst nachdem das Gespräch beendet wurde, wird die Einstellung wieder automatisch zurückgesetzt.
Um die Rufnummernübermittlung dauerhaft zu deaktivieren, kann ebenfalls ein GSM-Code verwendet werden. Bei vielen Anbietern lautet dieser Code #31#. Die Nummernfolge kann jedoch je nach Anbieter variieren.

3.2 Rufnummer unterdrücken mittels Telefoneinstellungen

Die CLIR Funktion ist ein Leistungsmerkmal der meisten Telefone. Moderne Smartphones und Telefonanlagen verfügen in der Regel über die Funktion. Nutzer können den Dienst nach ihren eigenen Wünschen konfigurieren.

Die Details zur Konfiguration und Verwendung des Dienstes sind in der Bedienungsanleitung des jeweiligen Telefons zu finden. Android-Nutzer und iOS-User finden die Funktion zur Rufnummernunterdrückung in den Anrufeinstellungen ihrer Mobilgeräte.

3.3 CLIR mit VoIP nutzen

Auch Cloud-Telefonanlagen bieten die Möglichkeit zur Rufnummernunterdrückung. Somit profitieren auch VoIP-Telefonierer von den Vorteilen einer fallweisen oder dauerhaften Deaktivierung der Rufnummernübertragung.

4. Welche Ausnahmen gibt es bei CLIR?

4. Welche Ausnahmen gibt es bei CLIR?

Bei Anrufen in Notrufleitstellen ist die CLIR Funktion immer deaktiviert. Das System erkennt Anrufe bei Rettung, Feuerwehr oder Polizei automatisch und ignoriert die Funktion, um schnellstmögliche Hilfe zu gewährleisten. Dieses Ignorieren der Rufnummernunterdrückung wird als CLIRO bezeichnet.

Durch CLIRO (Calling Line Identification Restriction Override) wird die aktivierte CLIR-Funktion überschrieben und die Rufnummer des abgehenden Teilnehmers in Folge angezeigt. Dieses Dienstmerkmal steht Notrufzentralen sowie diversen staatlichen Anschlüssen zur Verfügung. Eine private oder kommerzielle Nutzung der Funktion ist nicht möglich.

5. Ist bei CLIR die Rufnummer immer anonym?

5. Ist bei CLIR die Rufnummer immer anonym?

Ein aktivierter CLIR-Dienst verhindert, dass die Rufnummer des Anrufers auf dem Display des Empfängers erscheint. Vollständige Anonymität garantiert dies allerdings nicht.
Die Anrufinformationen werden zwar nicht angezeigt, jedoch netzseitig an die Teilnehmervermittlungsstelle des Empfängers übermittelt. Unter bestimmten Voraussetzungen – z. B. im Fall einer richterlichen Verfügung – ist der Telefonanbieter dazu berechtigt, die unterdrückte Rufnummer auszulesen. Auf diese Weise kann ein vermeintlich anonymer Anrufer identifiziert werden.