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Standleitung

Definition, Verwendung & Vorteile

Zur Nutzung einer VoIP-Telefonanlage ist eine Datenverbindung notwendig. Um diese Daten über das Internet zu übertragen, ist eine Anbindung an das Telekommuniaktionsnetz erforderlich. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich dabei für eine Standleitung, denn diese bietet im Gegensatz zur Wählverbindung zahlreiche Vorteile. Welche das sind, wie eine Standleitung funktioniert und welche technischen Voraussetzungen erforderlich sind, lesen Sie in diesem Ratgeber.

1. Was ist eine Standleitung?

1. Was ist eine Standleitung?

Bei einer Standleitung handelt es sich um eine permanente Datenverbindung zwischen zwei Kommunikationspartnern, z.B. zwischen einem Unternehmen und einem Telefondienst- oder Internetanbieter. Im Gegensatz zur Wählverbindung steht die Standleitung dauerhaft zur Verfügung und ist immer offen. Zudem erlaubt sie höhere Bandbreiten. Unternehmen nutzen Standleitungen für die direkte Anbindung an ein Telekommunikationsnetz (z.B. Internet) oder für die Standortvernetzung (z.B. zwischen zwei Gebäuden).

Weitere Bezeichnungen für Standleitung sind:

  • Mietleitung
  • Leased Line
  • Dezidierte Leitung
  • Datendirektverbindung (DDV)
  • Standardfestverbindung (SFV)
  • LAN-Link

Über eine Standleitung werden unterschiedliche Arten von Daten übertragen. Diese können analog oder digital sein. In der Regel mieten Anwender eine Standleitung von Netzbetreibern wie der Deutschen Telekom oder Vodafone. Neben diesen großen Anbietern gibt es auch zahlreiche kleinere Betreiber auf dem Markt.

1.1 Was ist der Unterschied zwischen Standleitung und Wählleitung?

1.1 Was ist der Unterschied zwischen Standleitung und Wählleitung?

Eine Stand- bzw. Mietleitung ist eine permanent aktive Telekommunikationsleitung. Anders als bei einer Wählleitung wird die Verbindung nicht temporär über einen Wählvorgang auf- und abgebaut. Der Netzbetreiber stellt die Verbindung dauerhaft zur Verfügung. Sie wird nicht automatisch nach 24 Stunden getrennt. Standleitungen verfügen über keine Rufnummer.

Im Gegensatz zu einer Wählleitung werden mit der Standleitung höhere Datenübertragungsraten erzielt.

1.2 Wie wird eine Standleitung aufgebaut?

1.2 Wie wird eine Standleitung aufgebaut?

In der Vergangenheit wurden Standleitungen primär als physische Drahtverbindungen realisiert. Zwischen Anbieter und Unternehmen wurde ein festes Kabel verlegt – eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung geschaffen. Inzwischen können Standleitungen auch virtuell über Router aufgebaut werden. Außerdem sind Standleitungen per Satellit (Richtfunktechnik) möglich. Zunächst wurden Kupferleitungen als Standleitungen genutzt. Mit diesen sind Datenübertragungsraten zwischen 2 Mbit bis zu 10 Mbit möglich.

Um höhere Bandbreiten zu erreichen, werden immer öfter Lichtwellenleiter (Glasfaser) verwendet. Auf diese Weise sind Standleitungen mit Datenübertragungsraten bis zu 100 Mbit realisierbar.

Grundsätzlich können in Deutschland Standleitungen mit Datenübertragungsraten von 2 Mbit bis zu 100 Gbit gemietet werden.

1.3 Standleitung und VoIP

1.3 Standleitung und VoIP

Auch die Voice-over-IP-Telefonie nutzt Standleitungen. Über sogenannte SIP-Trunks werden temporäre Standleitungen eingerichtet. SIP-Trunks sind Telefonleitungen oder Telefonanlagen, die auf Basis des SIP-Standards über eine Internetleitung zur Verfügung gestellt werden.

Durch einen SIP-Trunk wird eine Verbindung zwischen zwei Nutzern aufgebaut, sodass Sprachdatenpakete sicher übermittelt werden können.

2. Wofür werden Standleitungen verwendet?

2. Wofür werden Standleitungen verwendet?

Mittels Standleitung können unterschiedlichste Anwendungsszenarien abgebildet werden.
Standleitungen eignen sich für die Standortvernetzung in Unternehmen, etwa um Server oder Systeme von unterschiedlichen Niederlassungen miteinander zu verbinden. Das Ziel ist es, eine möglichst sichere Übertragung von Daten innerhalb des Netzwerkes zu ermöglichen.

Unternehmen nutzen Standleitungen häufig für eine dauerhafte Anbindung an das Internet. Der Vorteil: Standleitungen übergeben immer eine feste IP-Adresse an den jeweiligen Nutzer. Das ist dann wichtig, wenn ein Unternehmen einen Server betreiben möchte oder von außen auf das Netzwerk zugegriffen werden soll.

Standleitungen in Form von festen LAN-Verbindungen eignen sich zudem, um Endgeräte in einem Heimnetzwerk zu verbinden. Auf diese Weise wird der Datentransfer nicht nur sicherer, sondern ist offline möglich.

Weitere Einsatzgebiete von Standleitungen:

  • Universitätsnetzwerke
  • Ermöglichung eines Fernzugriffs
  • Rechenzentrumskonnektivität
  • Cloud-Konnektivität
  • VoIP-Telefonie
3. Was sind die Vorteile einer Standleitung?

3. Was sind die Vorteile einer Standleitung?

Standleitungen verfügen über eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Anschlüssen. Der Hauptvorteil liegt darin, dass die Bandbreite einer einzigen Leitung zugewiesen wird. Das bedeutet, dass diese nicht mit weiteren Nutzern geteilt werden muss. Eine Überbuchung der Leitung oder eine Zwangstrennung sind damit ausgeschlossen.

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen DSL-Leitung garantiert der Betreiber einer Standleitung die bestellte Bandbreite. Schwankungen sind deutlich geringer als bei Verbindungen auf Basis von Dial-Up, Modem, ISDN, ADSL, DSL, SDSL oder Flatrate.

Darüber hinaus sind Standleitungen zumeist symmetrisch ausgelegt. Das heißt, dass Upload- und Download-Geschwindigkeit identisch sind. Dies spielt besonders bei datenintensiven Anwendungen eine entscheidende Rolle.

Anbieter und Kunden schließen im Zuge des Mietens einer Standleitung ein Service Level Agreement ab. Darin wird geregelt, in welchem Umfang eine Dienstleistung erbracht wird und mit welcher Dienstgüte. Parameter wie Performance, Verfügbarkeit Wiederherstellungszeit oder Fehlerbehebung sind bei einer Standleitung deutlich besser als bei einer DSL-Verbindung.

Ein weiterer Vorteil einer Standleitung liegt in ihrer Sicherheit. Unternehmen, die hohe Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit haben, profitieren von einer Leased Line.

Vorteile einer Standleitung

  • Jedem Nutzer wird eine eigene Leitung zugewiesen
  •         
  • Schwankungen der Bandbreite sind deutlich geringer
  •         
  • Identische Upload- und Download-Geschwindigkeit
  •  
  • Bessere Performance, Verfügbarkeit Wiederherstellungszeit oder Fehlerbehebung
4. Was kostet eine Standleitung?

4. Was kostet eine Standleitung?

In der Regel mieten Unternehmen Standleitungen. Analog zu einer Flatrate wird meistens monatlich abgerechnet. Die tatsächlichen Kosten sind allerdings variabel und hängen von unterschiedlichen Faktoren ab.

Hierzu zählen:

  • Leitungsmedium (z.B. Kupfer, Glasfaser oder Richtfunk)
  • Länge der Leitung
  • Bandbreite
  • Datenübertragungsraten im Down- und Upstream
  • Service und Wartung
  • Quality of Service
  • Verfügbarkeit
5. Worauf bei einer Standleitung achten?

5. Worauf bei einer Standleitung achten?

Unternehmen, die eine Standleitung nutzen wollen, sollten eine Reihe von Aspekten beachten. Anbieterabhängig können Kunden unterschiedliche Leistungen erwarten. Neben unterschiedlichen Bandbreiten gibt es verschiedene Leitungsmedien. Diesbezüglich zeigt der Trend eindeutig in Richtung Glasfaser, um höhere Übertragungsgeschwindigkeiten und bessere Qualitätsstandards zu ermöglichen. Da der telefonische Datenverkehr via VoIP immer häufiger über Datenleitungen abgewickelt wird, bietet mehr Bandbreite hier Vorteile.

Die Verfügbarkeit einer Standleitung (Mindestverfügbarkeit pro Jahr) sollte möglichst hoch sein und nahe 100 % liegen.

Wichtig zu wissen: Kunden müssen sich auf längere Lieferzeiten einstellen. Abhängig vom Anbieter und jeweiligen Leitungsmedium dauert die Bereitstellung einer Standleitung durchschnittlich zwischen 4 und 20 Wochen.

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